Basteleyen mit Uschy

Endlich ist es so weit: Die erste Bastelkolumne mit unserer DIY-Expertin Uschy von der Basteleyen ist da!

Wie ich Uschy verstanden habe, wird dies keine ganz gewöhnliche Step-by-Step-Bastelanleitung. Ich möchte euch also darum bitten, das unten abgebildete Foto – das sogenannte Urbild – erst einmal 60 Sekunden lang intensiv zu betrachten und auf euch wirken zu lassen. Erst wenn ihr das Urbild verinnerlicht habt, werdet ihr nämlich in der Lage sein, sogenannte Klone davon “herauszuknüllen”. Wie das genau geht, erklärt euch Uschy dann weiter unten am besten selbst.

zigarettenmannchen

Foto: Hans-Jürgen Schmatz. Aus: “Was Kinder gerne schenken” von Ilse Schlösser u. Ruth Tröster-
Engelhardt. Südwest Verlag München, 1971. S. 48.

Hallöchen-popöchen, grüß Gott, guten Tag!
Wer mich noch nicht kennt, dem sey es gesagt:
Ich bin eine Fee aus Filz und aus Zwirn,
mit Inspiration und Magie im Hirn!
Mal hier, mal dort, nicht zu fangen und fassen,
und kann das Basteln einfach nicht lassen.

Schön, dass ihr alle da seid! Ich bin die Uschy. Ihr habt euch das obere Bild also genau angesehen. Schön! Dann seht es euch jetzt noch einmal ganz genau an. Was seht ihr? Seht ihr, was ich sehe?
Wirkt es auf euch irgendwie unzeitgemäß? Bringt es den reißenden Strom der Gegenwart geradewegs zum Stillstand und nimmt euch an der Hand, entführt euch sanft schmunzelnd in ein längst entschwundnes Land?
Dann habt ihr bereits den Weg beschritten, den ich den Weg der Fantasy nennen möchte. Der Fantasy sind bekanntlich keine Grenzen gesetzt. Wenn euch von jetzt an irgendetwas nicht gefällt – eine schlechte Nachricht, ein Werbeplakat, ein unangenehmer Mensch oder ein Essen, das ihr nicht mögt: Einfach das Urbild heraufbeschwören und daraufprojizieren. Das ist schon mal gar nicht schlecht, damit ist schon einiges getan. Allerdings noch nichts gebastelt!

Der zweite Weg ist ein wenig mühsamer, aber bringt einen unglaublichen Spaß. Es ist der Weg der Basteleyen. Mein Weg! In einer meiner inspirational speeches habe ich dafür den Begriff “Klone herausknüllen” geprägt. Trademark! Dazu braucht ihr: einen Bogen weißes Transparentpapier. Einen 3-D-Drucker. Filz für den Drucker. Es kann übrigens auch ein herkömmlicher Drucker sein oder eine elektrische Schreibmaschine. Nadel. Faden. Eine Zickzackschere. Eiswürfel, falls zur Hand. Fertig!
Eine Altersbegrenzung gibt es nicht, wobei ihr eine Schere schon sicher halten können solltet.
Und los gehts!
Auf dem Filz druckt ihr 2 x das Urbild aus. Die zwei Filzlappen legt ihr aufeinander, sodass sie ein bisschen versetzt sind und so der Eindruck von Räumlichkeit entsteht. Ich kann das jetzt ganz schlecht beschreiben, aber ihr wisst dann schon, wie ich es meine. Dann kommt das Transparentpapier zum Einsatz: Einfach drauflegen, sodass es schön faltig wird. Durch das “Fenster” des Transparentpapiers wirkt das Bild jetzt noch dreidimensionaler, realistischer. Mit der Zickzackschere könnt ihr den Rand zackig ausschneiden. Dadurch entsteht die Illusion einer zerborstenen Fensterscheibe. Das Transparentpapier und die zwei Schichten Filz näht ihr an drei Seiten aneinander, sodass ein kleiner Beutel entsteht. Darin könnt ihr euer Dope oder Ähnliches unterbringen. Der Beutel sollte die Anmutung eines Filzhologrammes haben, das Eintritt in die oben abgebildete Welt gewährt.
Fertig!

Die Eiswürfel helfen euch dabei, in die hiesige Realität zurückzukehren. Dort könnt ihr dann versuchen, Bilder eurer Klone auf Facebook, Instagram etc. zu posten. Oder natürlich hier auf Ursulinskaja. Wir freuen uns schon sehr darauf!

Eure Uschy von der Basteleyen

was-kinder-gerne-schenken

“Was Kinder gerne schenken” von Ilse Schlösser und Ruth Tröster-Engelhardt.  Südwest Verlag
München, 1971. Titelbild.

Dieser Beitrag ist Teil unserer Reihe “Bastelbücher der 1950er bis 1970er Jahre – durch die Cyberbrille gesehen und neu interpretiert im Zeitalter von Biotechnologie und künstlicher Intelligenz”. Eine weitere Kolumne aus der Serie findet ihr hier.

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13 Responses to Basteleyen mit Uschy

  1. Schön und sehr fantasievoll!

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  2. annakalina says:

    Bastelklomune?
    Da fragt man sich wo die Lektoratsfirma Killer wohl ihr “Handwerk” gelernt hat.

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  3. ursulinskaja says:

    Zum Glück waren hier in letzter Zeit nicht so viele Streber von korrekturen.de unterwegs. Die hätten “Killer” sonst inzwischen wahrscheinlich schon auf die Ekelliste gesetzt.

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  5. Sweet Holunderberryjuice says:

    Wie immer das mach ich nach! Ein Filzhologramme muss ich haben.

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