Armageddon oder Weltfrieden? (Bring misch nach Hause!)

Dies sollte eigentlich ein ganz gewöhnlicher Beitrag von Ursulinskaja werden. Nach längerem Abwägen habe ich jetzt allerdings beschlossen, ihn in einen ♥♥♥ ! Schreibwettbewerb ! ♥♥♥ umzuwandeln. Der Hintergrund: muss ich das nicht selber machen, und finde ich die Beantwortung der oben gestellten Frage schwierig.

Hier also das Thema/die zu erörternde Frage:
Armageddon oder Weltfrieden?”*
bzw.
Is this the Dawning of the Age of Aquarius?”

Formale Vorgaben gibt es keine. Es darf also “gemalt, geklebt, geschrieben, gefaltet und geschnitten werden. Und sogar ein Fettfleck soll hinein”**. Eine Sache gilt es allerdings zu beachten:

  • Der Beitrag sollte in jedem Fall optimistisch sein. Im Bezug auf die Fragen also: ganz klar “Weltfriede”, bzw. “Yes” als Antwort.
  • Ein paar Begründungen für diese optimistische Einschätzung wären nicht schlecht – hier ein paar Beispiele:
    – Donald Trump wird bestimmt bald selbst einsehen, dass er einen Sparren hat, und freiwillig abdanken. Dasselbe gilt für Putin, Assad, Erdogan, Orban, Kim Jong-un, Ulf Poschardt, Horst Seehofer, Harald Martenstein etc. Eines Tages fangen sie völlig unvermittelt plötzlich wie blöd an zu kichern und schütteln die Köpfe: Sag mal, wie bescheuert waren wir eigentlich die ganze Zeit? Ja gibts denn so was! Diese völlig überkommene Vorstellung von Männlichkeit, die wir da die ganze Zeit zelebriert haben! Ja, sooo ein Quatsch. Hihi! Ja lüg ich denn! Und diese ganze Gewaltscheiße, überhaupt, Hierarchien! Wo das doch so was von nicht mehr zeitgemäß ist … Usw. Usf.
    – Klimawandel wird irgendwie aufgehalten.
    – Bienen sterben doch nicht aus.
    – …
    – Und jetzt seid ihr dran!

Es gibt tolle Preise zu gewinnen!

1. Preis: ein Ursulinskaja-T-Shirt! (Ist noch in  der Konzeptionsphase.)
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3. Preis: ein Duplo. Nicht mehr verfügbar

freundschaft waechter
F F. K. Waechter: “Freundschaft zwischen Mensch und Tier”. Aus: “Wahrscheinlich guckt
F wieder kein Schwein”, 1978

Also, Leute, jetzt gehts um die Wurst! Strengt euch an! Es geht um nicht weniger als das Fortbestehen der Menschheit. Ich freue mich auf eure zahlreichen mutmachenden, farbenfrohen, anregenden, optimistischen, hoffnungsvollen, aufheiternden, froh stimmenden und nicht zuletzt argumentativ ausgebufften Beiträge – gepostet hier in den Kommentaren, per E-Mail an die unter Überursel genannte Adresse oder per Post in mein geheimes Postfach.

Love & Peace!

Eure Ursulinskaja

*Aleksey: “Millenium” (1999)
**F. K. Waechter: Opa Hucke’s Mitmachkabinett (1976)
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17 Responses to Armageddon oder Weltfrieden? (Bring misch nach Hause!)

  1. jcsahnwaldt says:

    Wenn ein Mensch aufrecht steht, befindet sich sein Kopf fast zwei Meter entfernt vom Boden. Ein Sturz aus dieser Höhe kann tödliche Folgen haben. Ich halte die aufrechte Körperhaltung daher für unverantwortlich.

    Zu viele Menschen nehmen dieses Risiko auf sich. Meiner Meinung nach spielt gesellschaftlicher Druck dabei eine Rolle: Schon kleine Kinder werden dazu angehalten, ihren Körper in dieser unnatürlichen Position zu balancieren oder sogar zu bewegen!

    Die Befürworter dieser Technik behaupten, dass sie uns eine schnellere Art der Fortbewegung ermöglicht, doch sollten wir uns für ein wenig Zeitersparnis in Todesgefahr bringen? Ich denke nicht.

    Ich mache diesen Wahnsinn jedenfalls nicht mehr mit. Ich liebe mein Leben. Ich bewege mich nur noch kriechend und verbringe meine Tage weitestgehend im Bett.

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  2. jcsahnwaldt says:

    Das Leben… das Leben…, murmelt er, das Leben hat mich im Stich gelassen, und das ist eine Gemeinheit, eine echte Gemeinheit. Das kann ich so nicht stehen lassen. Das kann ich nicht so lassen.

    Uns tut er leid, wie er da oben steht auf der Bühne, schwer betrunken offenbar, und seinen seltsamen, selbstmitleidigen Text aufsagt. Geraune im Publikum – spielt er seine Rolle oder ist er das selbst?

    Mein Leben, meine Damen und Herren, meine sehr geehrten, mein Leben, fährt er jetzt lauter fort, mein Leben ist eine Kette von Kadavern, von Schmutz und Vergessen, mein Leben ist ein Misthaufen, ein stinkender, und ich suhle mich darin, ich liege mittendrin. Suhlen Sie sich mit mir. Sehen Sie sich es an, mein Leben, in all seinem Gestank.

    Der Vorhang öffnet sich. Auf der Bühne – ein Misthaufen, ein stinkender, ein dampfender. Frischer Mist, der Gestank schwebt von der Bühne herunter ins Parkett, den Zuschauern wird schlecht.
    Dieser Misthaufen, meine Damen und Herren, das ist mein Leben, und ich will Ihnen heute abend einen Einblick geben, einen Blick, den Sie nicht vergessen werden. Schauen Sie tief hinein, schauen Sie genau hin, so ein Leben gibt’s nicht jeden Tag. Zuerst, fährt er lallend fort, zuerst komme ich als kleiner Junge, als Baby sogar, und schon sehe ich in der Welt nur Dreck und Scheiße.

    Aus dem Misthaufen kriecht jetzt ein sehr kleines Kind, in den hellen Haaren kleben Strohhalme. Das Kind arbeitet sich mit seinen kurzen, schwachen Armen aus dem Kot, schaut ins Publikum und fängt an zu schreien.

    Das, meine verehrten Damen und Herren, ist Ihr ergebener Diener, Ihr Conferencier, das bin ich, schmutzig, schwach und krank wie ich geboren wurde.

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  3. jcsahnwaldt says:

    Die Fragen drehen sich um uns, wir drehen uns im Kreis. Lernen wir aus der Geschichte? Lernt die Geschichte aus unseren Fehlern, unseren Hoffnungen?

    Die Sonne dreht sich um die Erde, der Himmel dreht sich mit der Sonne, die Meere steigen über die Küsten, die Berge wachsen in den Himmel. Wir können es noch schaffen, wir können unsere Leben in den Griff bekommen, wenn wir uns gemeinsam nach der Decke strecken, nach dem Himmel, nach dem Meer. Wir müssen wie das Wasser werden, wie die Berge, das weiche Wasser und die ewigen Berge, Leben ist Kreislauf.

    Zu lange haben wir nach einem Ziel gesucht, dabei ist das Ziel in uns! In unseren Herzen, die das lebendige Blut durch unsere Körper pumpen, in unseren Kreisläufen. Wenn wir lernen, mit der Natur und in der Natur zu leben, in unserem Zuhause, dann können wir Frieden schaffen und Frieden finden. Dann können wir etwas schaffen, das es noch nicht gab.

    Dann können wir kreativ sein. Malen wie F. K. Waechter oder Hiernoymus Bosch. Singen wie Aleksey oder François Villon. Schreiben wie Ursulinskaja oder Bret Easton Ellis. Kreativität ist Wildheit, Kreativität ist Friede, Kreativität ist unser Zuhause, Kreativität ist bunt, Kreativität ist die Lösung.

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  4. jcsahnwaldt says:

    Armageddon und Weltfrieden gehen auf eine Reise. Mit der Eisenbahn fahren sie über die Berge zum Meer. Viele Stunden lang fährt der kleine Zug durch das Land, vorbei an Städten, Feldern und Wäldern. Weltfrieden schaut aus dem Fenster und freut sich, denn er sieht zahme und wilde Tiere auf den Feldern und in den Wäldern, große und kleine Häuser in den Städten und Dörfern, und Menschen in bunten Kleidern überall. Doch Armageddon will nicht aus dem Fenster schauen. Sie sagt: “Weltfrieden, mir ist langweilig! Erzähl mir eine Geschichte! Oder einen Witz!” Doch Weltfrieden mag nicht. Er sagt: “Nein, ich möchte jetzt keine Geschichte erzählen und auch keinen Witz, ich möchte mir die Welt anschauen, und die Tiere, die Häuser und die Menschen! Schau, dort in der Stadt steht eine Fabrik, und der Schornstein raucht! Und da steht eine Kirche, und die Glocken läuten!” Doch Armageddon will nichts davon sehen. Sie ärgert sich und wirft eine kleine Atombombe auf die Stadt. Das ärgert Weltfrieden. Er spricht nicht mehr mit ihr und schaut aus dem Fenster auf den braunen Fleck, der jetzt dort ist, wo vorher die Stadt war. Doch der Zug fährt weiter, und bald sieht Weltfrieden andere Städte, Dörfer und Menschen, und er freut sich wieder darüber, dass die Welt so schön und bunt ist.

    Endlich kommt der Zug nach seiner langen Reise über die Berge in einer kleinen Stadt am Meer an. Armageddon und Weltfrieden treffen ihre Tante, die Geschichte der Menschheit, die zum Bahnhof gekommen ist, um sie abzuholen. Sie freut sich sehr, ihre Nichte und ihren Neffen wiederzusehen, und nimmt sie fest in die Arme. Sie gehen mit der Tante nach Hause und trinken heiße Schokolade. Die Geschichte der Menschheit fragt: “Habt ihr eine gute Reise gehabt?” Weltfrieden antwortet: “Ja, es war schön, aber Armageddon hat eine Atombombe auf eine Stadt geworfen, und dann war die Stadt ganz kaputt.” Das wundert die Tante nicht, denn sie weiß, dass ihre Nichte manchmal solche Sachen tut, wenn sie sich ärgert, aber sie fragt: “Ach, Armageddon, warum machst du denn das?” Armageddon sagt: “Weil mir langweilig war, und weil Weltfrieden so langweilig war, denn er hat immer nur gelächelt und aus dem Fenster geschaut auf die langweilige Welt.” Da lächelt die Tante und sagt: “Armageddon, das ist aber nicht nett. Denk doch mal an die vielen Menschen und Tiere in der Stadt, die jetzt tot oder strahlenkrank sind, und an die vielen schönen Häuser, die jetzt nicht mehr schön sind.” Und sie erzählt ihrer Nichte eine Geschichte von zwei Kindern, die auf eine Reise gehen: “Mit der Eisenbahn fahren sie über die Berge zum Meer…”

    (…und wir sinken immer tiefer in die Unendlichkeit…)

    (…und wir tauchen wieder auf…)

    …und Armageddon sagt: “Ja, liebe Geschichte der Menschheit, jetzt habe ich es verstanden. Wenn mir langweilig ist, dann mache ich nicht mehr die Welt kaputt, sondern ich denke mir in meinem Kopf eine Geschichte darüber aus, wie die ganze Welt fast kaputt geht, aber nur fast, und dann ist mir nicht mehr langweilig, und am Ende kommt der Weltfrieden.”

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  8. ursulinskaja says:

    Zwei Kommentare wurden aus dramaturgischen Gründen entfernt.

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