Der Gewinner unseres Preisausschreibens

ist, unsere Stammleser wissen es bereits, der Bonvivant, Dandy, Lebemann, Philosoph, Wohltäter, Fahrradaktivist, Bariton, Feng-Shui-Experte und Software-Entwickler Jona Christopher Sahnwaldt.
Und zwar nicht nur, weil er als Einziger mitgemacht hat. Nein, er hat sich auch zumindest bemüht, das Thema Armageddon oder Weltfrieden? im Auge zu behalten. Und dabei sind zwei sehr schöne Texte entstanden. Hier einer meiner Lieblingssätze vorweg:

Wir müssen wie das Wasser werden, wie die Berge, das weiche Wasser und die ewigen Berge, Leben ist Kreislauf.

Unsere herzlichen Glückwünsche gehen also jetzt, nachdem die Rechtsabteilung endlich grünes Licht gegeben hat, an Herrn Jona Christopher Sahnwaldt!
Und hier sind sie, die beiden Texte, trotz Nummerierung wertfrei hintereinandergestellt. Gemeinsam teilen sie sich die Preise eins, zwei und drei. (Das hat damit zu tun, dass ich Herrn Sahnwaldt das Duplo schon im Vorfeld versprochen hatte).

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Wo nimmt der Mann nur seine crazy Ideen her? Vielleicht hier, beim Blick aufs
Uno-Hauptquartier in New York? (Im Vordergrund eine verwelkte Ragundel.)

1

Die Fragen drehen sich um uns, wir drehen uns im Kreis. Lernen wir aus der Geschichte? Lernt die Geschichte aus unseren Fehlern, unseren Hoffnungen?

Die Sonne dreht sich um die Erde, der Himmel dreht sich mit der Sonne, die Meere steigen über die Küsten, die Berge wachsen in den Himmel. Wir können es noch schaffen, wir können unsere Leben in den Griff bekommen, wenn wir uns gemeinsam nach der Decke strecken, nach dem Himmel, nach dem Meer. Wir müssen wie das Wasser werden, wie die Berge, das weiche Wasser und die ewigen Berge, Leben ist Kreislauf.

Zu lange haben wir nach einem Ziel gesucht, dabei ist das Ziel in uns! In unseren Herzen, die das lebendige Blut durch unsere Körper pumpen, in unseren Kreisläufen. Wenn wir lernen, mit der Natur und in der Natur zu leben, in unserem Zuhause, dann können wir Frieden schaffen und Frieden finden. Dann können wir etwas schaffen, das es noch nicht gab.

Dann können wir kreativ sein. Malen wie F. K. Waechter oder Hieronymus Bosch. Singen wie Aleksey oder François Villon. Schreiben wie Ursulinskaja oder Bret Easton Ellis. Kreativität ist Wildheit, Kreativität ist Friede, Kreativität ist unser Zuhause, Kreativität ist bunt, Kreativität ist die Lösung.

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Und was würde Horst Köhler dazu sagen?

2

Armageddon und Weltfrieden gehen auf eine Reise. Mit der Eisenbahn fahren sie über die Berge zum Meer. Viele Stunden lang fährt der kleine Zug durch das Land, vorbei an Städten, Feldern und Wäldern. Weltfrieden schaut aus dem Fenster und freut sich, denn er sieht zahme und wilde Tiere auf den Feldern und in den Wäldern, große und kleine Häuser in den Städten und Dörfern, und Menschen in bunten Kleidern überall. Doch Armageddon will nicht aus dem Fenster schauen. Sie sagt: “Weltfrieden, mir ist langweilig! Erzähl mir eine Geschichte! Oder einen Witz!” Doch Weltfrieden mag nicht. Er sagt: “Nein, ich möchte jetzt keine Geschichte erzählen und auch keinen Witz, ich möchte mir die Welt anschauen, und die Tiere, die Häuser und die Menschen! Schau, dort in der Stadt steht eine Fabrik, und der Schornstein raucht! Und da steht eine Kirche, und die Glocken läuten!” Doch Armageddon will nichts davon sehen. Sie ärgert sich und wirft eine kleine Atombombe auf die Stadt. Das ärgert Weltfrieden. Er spricht nicht mehr mit ihr und schaut aus dem Fenster auf den braunen Fleck, der jetzt dort ist, wo vorher die Stadt war. Doch der Zug fährt weiter, und bald sieht Weltfrieden andere Städte, Dörfer und Menschen, und er freut sich wieder darüber, dass die Welt so schön und bunt ist.

Endlich kommt der Zug nach seiner langen Reise über die Berge in einer kleinen Stadt am Meer an. Armageddon und Weltfrieden treffen ihre Tante, die Geschichte der Menschheit, die zum Bahnhof gekommen ist, um sie abzuholen. Sie freut sich sehr, ihre Nichte und ihren Neffen wiederzusehen, und nimmt sie fest in die Arme. Sie gehen mit der Tante nach Hause und trinken heiße Schokolade. Die Geschichte der Menschheit fragt: “Habt ihr eine gute Reise gehabt?” Weltfrieden antwortet: “Ja, es war schön, aber Armageddon hat eine Atombombe auf eine Stadt geworfen, und dann war die Stadt ganz kaputt.” Das wundert die Tante nicht, denn sie weiß, dass ihre Nichte manchmal solche Sachen tut, wenn sie sich ärgert, aber sie fragt: “Ach, Armageddon, warum machst du denn das?” Armageddon sagt: “Weil mir langweilig war, und weil Weltfrieden so langweilig war, denn er hat immer nur gelächelt und aus dem Fenster geschaut auf die langweilige Welt.” Da lächelt die Tante und sagt: “Armageddon, das ist aber nicht nett. Denk doch mal an die vielen Menschen und Tiere in der Stadt, die jetzt tot oder strahlenkrank sind, und an die vielen schönen Häuser, die jetzt nicht mehr schön sind.” Und sie erzählt ihrer Nichte eine Geschichte von zwei Kindern, die auf eine Reise gehen: “Mit der Eisenbahn fahren sie über die Berge zum Meer…”

(…und wir sinken immer tiefer in die Unendlichkeit…)

(…und wir tauchen wieder auf…)

…und Armageddon sagt: “Ja, liebe Geschichte der Menschheit, jetzt habe ich es verstanden. Wenn mir langweilig ist, dann mache ich nicht mehr die Welt kaputt, sondern ich denke mir in meinem Kopf eine Geschichte darüber aus, wie die ganze Welt fast kaputt geht, aber nur fast, und dann ist mir nicht mehr langweilig, und am Ende kommt der Weltfrieden.”


Ihr seht: Mitmachen lohnt sich!
Und Schleimen schadet natürlich auch nichts.

Die Preise eins und zwei (Ursulinskaja-T-Shirts) befinden sich übrigens noch im Brainstorming, stehen aber schon kurz vor der Powerpoint-Präsentationsphase!!! Das Duplo dagegen kann noch heute in die Post gehen, ich bräuchte dafür nur noch eine gültige Adresse.

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Ich hoffe, ihr anderen, die nicht mitgemacht habt, seid nicht allzu traurig. Es bietet sich bestimmt mal wieder eine Gelegenheit, hier preismäßig abzusahnen. Irgendwo muss ich ja dann auch hin mit meinen 200 T-Shirts.

Bis dahin allet Jute!

Eure Ursulinskaja

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6 Responses to Der Gewinner unseres Preisausschreibens

  1. jcsahnwaldt says:

    Wunderbar! Zum Dank gibt’s ein bisschen Musik: https://www.youtube.com/watch?v=-Wvdl9EWcwI

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  2. jcsahnwaldt says:

    …und Armageddon sagt: “Ja, liebe Geschichte der Menschheit, jetzt habe ich es verstanden. Wenn mir langweilig ist, dann mache ich nicht mehr die Welt kaputt, sondern ich denke mir in meinem Kopf eine Geschichte darüber aus, wie die ganze Welt fast kaputt geht, aber nur fast, und dann ist mir nicht mehr langweilig, und am Ende kommt der Weltfrieden.”

    (Das Video war Bestandteil des eingereichten Werks, denn es durfte gemalt, geklebt, geschrieben, gefaltet und geschnitten werden. Und sogar ein Fettfleck sollte hinein.)

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  3. ursulinskaja says:

    Wieso ist Armageddon eigentlich ein Mädchen?

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    • jcsahnwaldt says:

      Weil ein Mädchen und ein Junge dabei sein sollte und “Weltfrieden” grammatisch männlich ist, “Armageddon” aber neutral. Ich wollte es mir und den Lesern leicht machen.

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